"Wie Menschen leben" ist eines meiner Langzeitprojekte. Die ersten Fotos sind aus der Umgebung von Almeria, der Heimat unseres Supermarkt-Gemüses und dem Zuhause der vielen Arbeiter, Pflücker, die oft illegal eingereist sind. Ein Ort in Europa! Es ist erschütternd zu sehen, wie die Arbeiter und der Familien, ja hier wohnen auch Kinder, leben. Die folgenden Bilder zeigen zunächst ein "Dorf" dass sich illegal eingereiste Menschen gebaut haben, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. Es befindet sich umgeben von den Gewächshäusern und weit weg von jeder Zivilisation. Das bedeutet für die Bewohner, dass ihnen kein fließendes Wasser zu Verfügung steht und auch kein Supermarkt um die Ecke ist. Nach Feierabend wird die Ansiedlung von fliegenden Händlern angefahren, die Lebensmittel verkaufen. Den Müll nehmen sie natürlich nicht mit. Mit der Folge, dass der aufgestellte Müll-Container schon nach kurzer Zeit überquilt und der Hausmüll sich überall verteilt. In den Hütten selber ist es meist sehr sauber. Die besser aufgestellten Arbeiter leben in Steinhäusern, die auch ein wenig näher am nächsten Ort, oder zumindest in der Nähe eines Supermarktes sind, die sich voll und ganz auf die Bedürfnisse der Pflücker eingestellt haben. Einen spanischen Käufer wird man dort kaum antreffen.
Die hier gezeigten Fotos sind in China entstanden. Auf einer Reise durch die Kohleregion habe ich einige Hutongs besucht. Die Siedlungen sind ärmlich, aber die Einwohner leben in einer intakten Gemeinschaft. Inzwischen werden diese alten Arbeitersiedlungen abgerissen und die Menschen werden, zum Teil, zwangsumgesiedelt. In den neuen Vierteln gibt es den Zusammenhalt nicht mehr. Die Wohnungen mögen modern sein, aber ich hatte den Eindruck, dass dort viele vereinsamen.
